Sonntag 6. Juni, 17.00 Uhr
Jubiläumskonzert
„Kaiser Leopold komponiert!“

 

Keine Nation kann sich so glücklich schätzen wie Österreich. In der Hauptstadt des Habsburgerreiches Wien residierten in der Barockzeit in Folge vier komponierende Monarchen, die der Musik ihres Reiches zu einem ungeahnten Höhenflug verhalfen.
Aus ihnen ragt Kaiser Leopold I mit einem breit gefächerten Werkkatalog heraus. Er komponierte Opern, Oratorien, Kirchenmusik und Instrumentalmusik. Seine Werke stehen am Höhepunkt seiner Zeit. Die bedeutendsten Komponisten Europas fühlten sich durch seine Einlagen zu ihren Opern geehrt. Aber auch Kaiser Leopolds Söhne Karl VI und Josef I hinterließen bemerkenswerte Zeugnisse ihrer musikalischen Begabung.
Die Musik der Kaiser wird auch Sie begeistern!

 

PROGRAMM

Thema von Kaiser Ferdinand III.
Augustissimi ac Invictissimi Imperatoris
FERDINAND III. XXXVI modis variata, ac pro Cimbalo accomodata
eidemque SACRAE CAESAREA MAIESTATI humillime dedicata a
Wolffgang Ebner Eiusdem Sac: Caes: Mtis: Camerae Organista Augustan
 MDCXLVIII Pragae

Wolfgang Ebner Variationen über ein Thema des Kaisers für Cembalo solo
Aria mit 12 Variationen
Courante mit 12 Variationen

Kaiser Leopold I
Auszüge aus dem Oratorium:
„Die Erlösung des menschlichen Geschlechts in der Figur des aus Egypten geführten Volks Israel“ (1679)

Instrumentalsuite aus Tänzen, die vom Kaiser als Operneinlagen komponiert wurden.
Maria Mühlbacher wird einige Tänze im zeitgenössischem Kostüm nach Vorlagen originaler Choreographien tanzen.

Joseph I
aus der Oper „Chlyonida“: Arie des Isauro: „Si, cor mio, confida.“ (1709)
für Altus, Streicher und B.c.

Kaiser Leopold I
„Sub tuum praesidium“
für Sopransolo und Chor: 4 Soprane, 4 Alte, 2 Tenöre, 1-2 Bässe

PAUSE

Wolfgang Ebner Variationen über ein Thema des Kaisers für Cembalo solo
Sarabande mit 12 Variationen

Kaiser Leopold I
„Regina Coeli“
für Canto, Streicher und B.c.

Auszüge aus dem Oratorium: „Sig des Leydens Christi über die Sinnligkeit“ (1682)

 

St. Florianer Sängerknaben, Leitung Franz Farnberger
Ars Antiqua Austria, Leitung : Gunar Letzbor
Norbert Zeilberger: Cembalo solo
Maria Mühlbacher: Tanz

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Auszüge aus dem Oratorium:
„Die Erlösung des menschlichen Geschlechts in der Figur des aus Egypten geführten Volks Israel“ (1679)

Moyses: Folgwerthister Entschluss! Thue dies so wirst du leben, dan besser lebt man nie, als seines Gott ergeben; Geh`sicher, hiete dich von dem Gesaz des Herren von nun an nimmermehr dein Wandel abzukheren; die Failtritt aus dem Weg der Göttlichen gebott, die stürzen gleich die Seel in Abgrund ihres Todt, damit du aber nicht vom graten Weg mögst irren, so lass dich keiner Lust der Welt auf d`Seith verführen.

Sonatina

Maria: JESUS todt, JESUS todt, JESUS mein Sohn, JESUS mein Sohn, mein Herr und Gott, JESUS todt, JESUS, JESUS todt.

Sonatina

Maria Aria: O Qual, o Schmerze des mutterlichen Herze.........., JESUS todt, JESUS todt wird von hier gnumen mir, ach wan ich dis sehe, ach wan ich dis sehe, ich vergehe.
Magdalena: Maria tröste dich, durchs sterben gab er sich als Heyland zu erkennen.
Moyses: Maria weint und du bist die Ursach ihrer Threnen.
Maria Aria: O Pein , o Quale der mutterlichen Seele................., JESUS todt, JESUS todt muss hinab in das Grab, ach wan ich dis sehe, ach wan ich dis sehe, ich vergehe.
Mensch: JESUS, wahrer Mensch und gott, der Du mich durch Deinen Todt von dem Todt gemachet frey: Ewig Lob und Dank, ewig Lob und Dank Dir sey.

Mensch, Magdalena, Johannes: JESUS, wahrer Mensch und gott, der Du mich durch Deinen Todt von dem Todt gemachet frey: Ewig Lob und Dank, ewig Lob und Dank Dir sey.

Maria: Wolt mein Sohne mit leyden und sterben die Crone der Freyden für euch, o Sinder, erwerben, so seit nicht vermessen, so seit nicht vermessen, Seins leiden und sterben iemallen zu vergessen, ...........
Mensch, Maria, Magdalena, Johannes, Moyses: so seit nicht vermessen, Seins leiden und sterben iemallen zu vergessen, ...........

Besetzung:
Maria-Sopran 2, Magdalena-Alt, Johannes-Tenor, Moyses-Bass, Mensch-Sopran 1

 

„Sub tuum praesidium“ für Sopransolo und Chor: 4 Soprane, 4 Alte, 2 Tenöre, 1-2 Bässe

Auszüge aus dem Oratorium: „Sig des Leydens Christi über die Sinnligkeit“ (1682)
Sonata
Josue: Das menschliche Leben ist nichts als ein Streit, ist nichts als ein Streit, und hat man die Feinde verstelter als Freinde bey sich allezeit..............

Ritornello

Josue: Und sieses ist eben die Lust: Sinnligkeit, die Lust: Sinnligkeit, als dero Befehlen die geistschwache Seelen offt werden zur Beut.............
Maria: O euch grimme Geiselstreich! Die ihr meines liebsten Kind zartes Fleisch ganz durchgegrind bis auf die Gebein hinein, o der grausam scharfen Pein, o der grausam scharfen Pein.

Ritornello

Maria: Was hat für eine Missethat! Oder für ei Ungedult diese grosse Straff verschult, er kam ja niemall zum Fall, o der grausame strengen Quall, o der grausame strengen Quall.
Josue: Ach! Dein Sohn hat nichts gethan, wir, ach wir sein schuld daran; Dis was unser Fleisch verbrochen, ward an seinem Leib gerochen..........

Ritornello

Josue: Ach! All unser Missethat er auf sich genommen hat; Dessen, was der Mensch begangen, ist die Straff an Gott ausgangen............
Engel: JESUS, der nichts wust von Sinden, liess ihm das Gesicht verbinden, als er vor den Schaaren war. Und ihr Sinder dürfft es wagen, sehend euch hindurchzuschlagen, wo das Aug euch bringt in G`fahr, wo das Aug euch bringt in G`fahr.

Ritornello

Engel: JESUS, der liess öfftermallen seine Blick gen Boden fallen, ob er schon nichts hat gethan. Und ihr wollet alles sehen, lasset nichts vorübergehen, was das Aug dur freuen kann, was das Aug nur freuen kann.
Josue: Nein, nein, ich sehe schon die Waffen so da taugen, da man bestreiten will die Sinnligkeit der Augen; dis ist ein arger Feind und bringet öfftermall, eh das sie sich versicht, die Seele zu dem Fall; nichts bessers aber ist den Sig ihr abzuschneiden, als die Gelegenheit des Fürwitz stets vermeiden.
Petrus: O du scharfffe Cron von Dornen, wer doch hat es dir erlaubt, das du meines JESU Haubt durchgedringt bis auf die Ohren? ................

Ritornello

Petrus: Eh! Betrachts in deinem Herzen, was dis muess gewesen sein für ein iämmerliche Pein, für ein unerhörter Schmerzen! ...................
Maria: Grimme Nägel, grimme Nägel, wie kann ich ohne Threnen noch also bluetiger euch ansehen........, die ihr also iämmerlich durch Adern, Flachs und Sehnen meines Sohn wust durchzugehen.........! Grimme Nägel, grimme Nägel, wie kann ich ohne Threnen noch also bluetiger euch ansehen?

Ritornello

Maria: Grimme Nägel, grimme Nägel, was gab euch so vill Fräfften, den allerstärkisten anzuhefften,.........? D`Liebe war der Witterich, dero allzu euffrigs brennen macht ihn diese Quall ausstehen,........! Grimme Nägel, grimme Nägel, wie kann ich ohne Threnen noch also bluetiger euch ansehen?
Engel: Maria lasse mir die Nägel da dem Sinder, dann wisset für gewiss ihr schwachen Adamskinder, das ihr nicht ehr besigt den Feind der Sinnligkeit, als wan ihr dem Geist ans Creuz gehefftet seit.
Josue: Der Geist ist zwar berait, das Fleisch ist aber schwach.
Engel: Sey nur beherzt im Streit, und gib dem Sinn nicht nach.
Josue: Du Engel mich beglait, schütz mich vor Ungemach.
Maria, Engel, Johannes, Petrus: Sey nur beherzt im Streit, und gib dem Sinn nicht nach.

Sinfonia

Engel: Zu disen Streit ist iez die Zeit, dieweil die Son der Gerechtigkeit im Gnadenthron noch über euch bleibt stehen,.......

Ritornello

Engel: Nur keck daran, was streiten kann, es wird ihr Schein, so lang als man im Streit wird sein, niemallen untergehen,.............
Johannes: Gott stehet allen bey, den Streit beglickt zu enden, die sich nur recht anwenden.
Petrus: Die aber, welche sich entziehen den Beschwerden, last er zu schanden werden.
Maria: Mein tods verblichner Sohn verliess dir diese Waffen, von Feind Frid zu schaffen.
Maria, Johannes, Petrus: Nihme diese Nägl und Spohren, diesen handschuech, diese Dornen, dieses Schmachtuech, diese Gallen, deine Feind zu überfallen.......

Ritornello

Josue: Nun ich diese Waffen hab, darf kein Feind sich mehr vermessen, meines JUSU in dem Grab will ich nimmermehr vergessen......
Maria, Johannes, Petrus: Meines JUSU in dem Grab will ich nimmermehr vergessen......
Engel: Das beste Mittel in dem Streit wider die schnöde Sinnligkeit zu erwerben ist die Gedächtnis seines bitteren leiden und sterben......
Maria, Engel, Johannes, Josue,Petrus: Das beste Mittel in dem Streit wider die schnöde Sinnligkeit zu erwerben ist die Gedächtnis seines bitteren leiden und sterben......

Ausführende:
Maria-Sopran 1, Engel-Sopran 2, Johannes -Tenor 1, Josue-Tenor 2, Petrus-Bass



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www.ars-antiqua-austria.com

 

NORBERT ZEILBERGER, Cembalo und Orgel

geboren in Brunnenthal bei Schärding, Studium am Brucknerkonservatorium Linz , Orgel bei August Humer und an der Musikhochschule Wien, Orgel bei Alfred Mitterhofer und Cembalo bei Wolfgang Glüxam und Gordon Murray
Abschluß beider Studienrichtungen mit Auszeichnung und Verleihung des Würdigungspreises des Bundesministers.
Norbert Zeilberger unterrichtet an der Anton Bruckner Privatuniversität, Linz, an der Universität Wien und ist Leiter der Klassen für Cembalo und für historische Tasteninstrumente an der Konservatorium Wien Privatuniversität.
Zahlreiche Konzerte und Aufnahmen mit Ensembles wie Ars Antiqua Austria, Accentus, Unicorn und anderen ergänzen diese Tätigkeiten.
Überdies intensive Beschäftigung  mit dem Wiener Hammerklavier, die ihren Niederschlag in Solo- und Kammermusikkonzerten  als Liedebegleiter und als Duopartner mit dem Geiger Ilia Korol findet.

MARIA THERESIA MÜHLBACHER

Absolventin der staatlichen Ballettschule in Lodz Polen (Diplom 2000); sie studierte dort unter anderem bei Swietlana Szarowa und Krystyna Gruszkówna. Auftritte im polnischen Fernsehen.  Coaching durch Randi Liebnau (Dozentin für modernen Tanz an der A. Bruckner Universität, Linz). Zwischen 2003 und 2006 wirkte sie in zahlreichen Produktionen des „Carousel Theaters“ mit.  2005 tanzte sie bei der Eröffnung der NÖ. Landesausstellung sowie die Bundeshymne beim Staatsvertragsjubiläum im Schloss Belvedere. Auftritte in Musicalgalas. Seit Herbst 2004 Mitglied des Ensembles „La Danza München“ (Barocktanz) und dort mittlerweile Solotänzerin (Auftritte u.a. bei  den Blutenburger Konzerten, im Palais Liechtenstein Wien,  in H. Purcells Oper ‚Dido und Aeneas’ in München und Lindau). Dokumentar-Filmaufnahmen mit dem bayerischen Rundfunk (u.a. für die Reihe ‚Faszination Kunst’). Auftritt beim Jubiläumskonzert des Orchesters ‚Barock & Co’ im techn. Museum Wien. Seit Herbst 2006 tanzt sie bei der freien Ballettkompanie Neoba Danse (07: Ballett ‚Colori’, 08: Auftritt bei chinesischer Neujahrsgala, Wien, Ballett ‚Aria’, OÖ. Landesausstellung – Projekt ‚An die Zukunftsseelen’, 09: Ballett ‚Wasser und Feuer’). Goldmedaillen beim ESDU Austrian Open 09 (Charaktertanz Solo/Paar) und Worldchampion beim World Dance Masters 2009 in Kroatien (Charaktertanz/Paar) mit  New Way Dance Company.

St. Florianer SÄNGERKNABEN, Leitung: Franz Farnberger

Mit dem Gründungsjahr 1071 gehören die St. Florianer Sängerknaben zu den traditionsreichsten und ältesten Knabenchören der Welt. Der berühmte Komponist Anton Bruckner, der in der Stiftskirche unter „seiner“ Orgel begraben liegt, ist ebenso aus den Reihen der Sängerknaben hervorgegangen wie zahlreiche andere Musikerpersönlichkeiten.

Die Gestaltung der Kirchenmusik gehört heute nach wie vor zu den Kernaufgaben der Sängerknaben. Darüber hinaus konzertieren sie aber als musikalische Botschafter Oberösterreichs in der ganzen Welt. Der Chor hat in den letzten 10 Jahren sämtliche Erdteile bereist, bei bedeutenden Musikfestspielen (u. a. Salzburger Festspiele, Wiener Festwochen, Festival d’Aix en Provence) mitgewirkt und arbeitet immer wieder mit den berühmtesten Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker, Cleveland Orchestra,…) und Dirigenten zusammen. Franz Welser-Möst, Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, ist Ehrenpräsident des Vereins „Freunde der St. Florianer Sängerknaben“.

Solisten der St. Florianer Sängerknaben singen häufig die für Knaben vorgesehenen Rollen, beispielsweise die  „Drei Knaben“ in Mozarts „Zauberflöte“ (u. a. Wien, Salzburg, Berlin, Verona, Barcelona, Luxemburg, zuletzt unter der Leitung von René Jacobs in Aix en Provence, Berlin, Paris und als CD-Einspielung), den „Yniold“ in „Pelleas et Melisande“ (Linz, Nürnberg, zuletzt Tokyo), den „Miles“ in „Turn of the Screw“ (Salzburg), den „jungen Hirten“ in „Tannhäuser“ (Wiener Staatsoper).

Neben den Auftritten in der „großen“ Oper setzen die Sängerknaben neuerdings auch einen Schwerpunkt mit der Aufführung von Meisterwerken der Opernliteratur, in denen alle Rollen ausschließlich von den Knaben (mit Klavierbegleitung) gesungen und dargestellt werden.

Die reichhaltige Diskographie der St. Florianer Sängerknaben umfasst nicht nur traditionelle österreichische Musik, Volks- und Weihnachtslieder, sondern auch Aufnahmen Alter Musik in Zusammenarbeit mit renommierten Spezialensembles auf historischen Instrumenten.

Künstlerischer Leiter ist seit dem Jahr 1983 Franz Farnberger, der nach seinen Studien in Wien acht Jahre lang als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben tätig war und der auch an der Anton Bruckner Universität unterrichtet.

 

ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
Ensemble für neue Barockmusik

Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA – neben zahlreichen Konzertauftritten – ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von Weichlein, Biber, Conti, Viviani, Radolt, Mealli, Arnold, Caldara, Bononcini, Bertali, Aufschnaiter, Vilsmayr, Vejvanovsky, Schmelzer, Muffat und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.

Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.

Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion) , zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées de Nantes, Musée d’Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, Vlandern Festival, Festival Bach de Lausanne, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.

Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit „Diapason d'or“ ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen „Cannes Classical Award 2002“ für seine Einspielung der „Capricci Armonici“ von G.B.Viviani verliehen.

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OÖ Nachrichten, 08. Juni 2010 - 00:04 Uhr
Von Franz Zamazal

Auch Kaiser Leopold I. komponierte
Jubiläumskonzert: 10 Jahre „Fiori Musicali“ in St. Florians Sommerrefektorium, 6. Juni

Die erfolgreiche Konzertreihe „Fiori Musicali“ nennt im Untertitel „Musik und Ambiente“, gemeint ist damit die Aufführung insbesondere von alter Musik im architektonischen Juwel des Stifts-Sommerrefektoriums. Dabei spielt das Ensemble „Ars Antiqua Austria“ unter der versierten Leitung von Gunar Letzbor eine namhafte Rolle als Garant für lebendige und stilgerechte Interpretation.

Den Musikern ist es auch ein Anliegen, ungehobene Schätze der Vergangenheit in vorbildlicher Wiedergabe in den Konzertsaal zu übertragen. Das Jubiläumskonzert brachte eine zweckmäßige Auswahl aus dem breit gefächerten Werkkatalog des Habsburger-Kaisers Leopold I. (1640– 1705), des produktivsten unter den vier „Kaiserkomponisten“. Dabei zeigten sich die hohe Qualität, der Einfallsreichtum und die Kunstfertigkeit des Komponisten.

Unausweichliche Zugabe

Auf ähnlichen Bahnen bewegt sich auch das umfangreiche qualitätsvolle Variationenwerk des seinerzeit höchstbezahlten Wiener Organisten und Komponisten Wolfgang Ebner (ca. 1611–1665) und spricht damit indirekt für das Können des Kaisers.

Aus der kaiserlichen „Kammer“ waren zu hören: Auszüge aus zwei deutschsprachigen (!) Oratorien, eine Opernarie, zwei Kirchenmusikwerke und ein buntes Bündel aus Tänzen, seinerzeit als Operneinlagen verwendet.

Damit alle diese Stücke nichts von ihrer Lebenskraft und Aussage verloren haben, machten sich uneingeschränkt verdient: das Dutzend an St. Florianer Sängerknaben (Leitung Franz Farnberger) samt einigen „ausgewachsenen“ Männerstimmen.

Unter den jungen Solisten lieferte Alois Mühlbacher raumfüllenden Sopran. Die animiert spielenden Instrumentalisten boten orchestrale Fülle. Als Solist hat Norbert Zeilberger mit einem heute vergessenen Cembalo-Typ möglichst nahe an den Originalklang der Werke herangeführt, auch zum Nutzen der umfangreichen Ebner-Variationen. Maria Mühlbacher bot in altem Kostüm mit gemessenen Bewegungen anschauliche Einblicke in barocke Tänze. Eine schwungvolle Zugabe war unausbleiblich.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,407296

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