Sonntag 1. Mai 2011, 18.30 Uhr
II. Internationaler H.I.F. Biber Wettbewerb
„PREISTRÄGERKONZERT“


Die Juri
Ulrike Engel (Konservatorium Wien Privatuniversität)
Dorothee Oberlinger (Universität Mozarteum Salzburg)
Reinhard Goebel (Universität Mozarteum Salzburg)
Herbert Seifert (Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien)
Jana Semeradova (Collegium Marianum/Prag)
Richard Lorber (Redakteur für Alte Musik WDR/Köln)
Ernst Schlader (H.I.F.Biber Preisträger 2009)
Gunar Letzbor (Leiter von Ars Antiqua Austria)
hat folgende Preisträger aus 75 teilnehmenden Musikern, durchwegs mit ausnehmend hohem musikalischem Niveau, ausgewählt:

Schwanthaler Trompeten Consort der Anton Bruckner Universität Linz (Österreich)
(Franz Landlinger, Wolfgang Gaisböck, Bernhard Bär, Martin Mühringer, Martin Weichselbaumer, Florian Brunmayr, Clemens Geißelbrecht, Martin Köberl – Trompeten; Alexander Georgiev – Pauke; Roland Schwaninger – Posaune; Sabine Schwarz – Orgel)
Heinrich Ignaz Franz Biber Preis für die höchste Punktewertung

Markus Miesenberger, Tenor (Österreich)
Franz Joseph Aumann Preis für Neuentdeckungen und innovative Interpretation von Barockmusik

Antiquarium Ensemble (Russland)
(Maria Grokhotova, Violine; Olga Filippova, Cembalo)
und
Christoph Urbanetz, Viola da Gamba (Österreich)
Romanus Weichlein Preis für die Förderung österreichischer Barockmusik

 

K O N Z E R T P R O G R A M M

Schwanthaler Trompeten Consort der Anton Bruckner Universität Linz
Improvisation Einzugsmusik nach alter Tradition der Hoftrompeterkorps

Markus Miesenberger
Gregor Werner
Cantilena de immaculate “Ihr blumenreichen Felder”; Tenore solo

Antiquarium Ensemble
H. I. F. Biber von Bibern (1644 – 1704)
Sonata V aus «8 Sonatae A Violino Solo», Salzburg 1681

Christoph Urbanetz
Augustinus Kertzinger (?) (oder H.I.F.Biber?)
Sonatina con altre arie in d-moll für Vdg und B.c. (Manuskript aus Kremsier), Sonatina
Allemande - Variatio; Courante – Variatio; Sarabande – Variatio 1 – 2;
Gigue 1

Markus Miesenberger
Georg Pasterwiz
aus dem Stiftsarchiv Kremsmünster
Offertorium „Pro Festo Omnium Sanctorum del Martyrum Justorum animae“ für Tenorsolo, Chor und Orchester
Arie „Justorum animae“

Schwanthaler Trompeten Consort der Anton Bruckner Universität Linz
H. I. F. BIBER
Sonata S. Polycarpi á 9

* * *

Christoph Urbanetz
Johannes Schenck (1660 – nach 1716)
für Viola da gamba solo (Autograph aus der Albertina, Wien)
Aus Sonata V in d-moll
Aria. Adagio assai; Aria Burlesca

Markus Miesenberger
Giuseppe Porsile
aus Oratorio "Il trionfo di Giuditta" (Nationalbibliothek);
Arie des Olosserne "Non e degno di perdono"

Antiquarium Ensemble
H. I. F. Biber von Bibern
Sonata Representativa

Christoph Urbanetz
Andreas Lidl (ca.1740 – 1789)
Aus Sonata in C-Dur für Viola da gamba und Basso
Rondeau

 

Begleitung: Erich Traxler – Cembalo und Orgel

 

 

Schwanthaler Trompeten Consort der Anton Bruckner Universität Linz

Gegründet wurde das Schwanthaler Trompetenconsort im Jahr 2000 unter dem Aspekt, der Musik an fürstlichen Höfen vom 16. – 18. Jahrhundert eine Renaissance erleben zu lassen.
Das Ensemble besteht – wie in damaligen Hofkapellen üblich – je nach Programm, aus bis zu 8 Trompeten und einer Pauke, bei Konzerten auch mit Orgel, Pauke und Posaune.

Derartige Trompetenkorps traten bei vielen Festlichkeiten vor allem am Hofe in Wien (bis zu 24 Trompeter) und anderen höfischen Metropolen Europas auf und repräsentierten – je nach Größe – die Macht des Herrschers.

Gespielt wurde Tafelmusik, bei Rossballetten und sonstigen Festen und Prozessionen.
Das Schwanthaler Trompetenconsort spielt ausschließlich auf historischen Barocktrompeten und lässt so deren besonders festlichen Klang wieder auferstehen.

 

Markus MIESENBERGER, Tenor

Markus Miesenberger, geboren in Linz, studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Gesang, Oper und Lied und Oratorium u.a. bei Prof. KS Robert Holl und Prof. Sebastian Vittucci. Weitere Studien in den Fächern Violine bzw. Barockviola führten ihn ans Mozarteum, an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an die Anton Bruckner Universität Linz. 2006 und 2007 schloss er seine Studien mit dem Magister artium und dem Master of Arts ab. Konzerte führten den jungen Tenor in weite Teile Österreichs, nach Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Polen. Als Solist gastierte er bei verschiedensten Festivals wie Styriarte, Carinthischer Sommer, Musica Sacra Linz, Brucknerfest Linz und Brucknertage St. Florian, beim Festival „Toujours Mozart“ in der Salzburger Residenz und im Palais Schwarzenberg in Wien, bei den Schlosskonzerten Eckartsau, bei Inntöne Barock und er tritt regelmäßig im Grazer Stephaniensaal, der Grazer Helmut-Liszt-Halle, im Linzer Brucknerhaus und im Wiener Konzerthaus auf. Opernengagements führten ihn ins Schlosstheater Schönbrunn, wo er in Carl Orffs „Die Kluge“ und in der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß auftrat, mit der Wiener Taschenoper als „Tapferes Schneiderlein“ ins Wiener Museumsquartier und zu den Tiroler Festspielen Erl, als Anthony mit Stephen Sondheims „Sweeney Todd“ an das Linzer Landestheater, mit Giovanni Verrandos Oper „Alex Brücke Langer“ an das Stadttheater Bozen und mit Herwig Reiters „Campiello“ an die Neue Oper Wien. Ebenfalls mit der Neuen Oper Wien stand er 2010 in der Rolle des Camille Desmoulins in Gottfried v. Einems Oper „Danton’s Tod“ auf der Bühne der Halle E im Wiener Museumsquartier.
Markus Miesenberger arbeitete mit Dirigenten wie Andrés Orozco-Estrada, Paul Angerer, Uwe Theimer, Alois J. Hochstrasser und Miklós Harazdy (Ungarische Staatsoper). Verschiedene CD-Produktionen und zahlreiche Rundfunkübertragungen stehen ebenso im Mittelpunkt seines künstlerischen Wirkens.

www.markusmiesenberger.com

 

ANTIQUARIUM ENSEMBLE
Maria Grokhotova, violin (Russia)
Olga Filippova, harpsichord (Russia)

Violinist Maria Grokhotova was born in Moscow in 1987. Her musical studies started at the Gnessins Special College of Music that she entered at the age of 5, and has been continued at Gnessins Music Academy under Professor Leonid Bulatov. After 2010 graduation with honors Maria took a post-graduate course at the Academy.

Her performing career started at the age of 12, and her talent and skills has been marked by grants from “New Names” and ¨Russian Performing Art” Charity Foundations, prizes at the 3rd Moscow Violin Competition (2006) and Austria Barock Akademie Music Awards (2007 and 2009).

Maria Grokhotova is specially interested in performing music of Baroque and classical eras, and acts as a permanent participant and performer of summer courses of Austria Barock Academy in Gmunden, Austria, as well as ABA workshops in Moscow. In 2008–2009 she had a position of leader of the Gnessins Academy Symphony Orchestra but is currently concentrated mostly on solo and chamber repertoire performing in a number of significant venues in Moscow and St Petersburg etc.

Harpsichordist Olga Filippova has received double education at the Moscow Tchaikovsky Conservatory — first as a musicologist under Professor Yuri N. Kholopov and then as a performer on historical keyboard instruments under Professor Olga Martynova. After graduation she also took a postgraduate course in musicology and harpsichord.

She also trained at numerous international workshops by Jasper Christensen, Andreas Staier, Patrick Ayrton, Christopher Stembridge, Davitt Moroney, Kris Verhelst, Bart van Oort and many other worldly known musicians. Olga Filippova worked a lot in cooperation with a number of Russian and European period music groups. Her concert performances were broadcasted by Russian TV and radio companies as well as by Austrian radio ?-1 and radio of The Netherlands. She also has a CD release "Favorites of the Baroque".
Olga Filippova played in joint concert programs with Alfredo Bernardini, Alexei Lubimov, Alberto and Paolo Grazzi, Andrey Reshetin, Paul Esswood, Simone Kermes, Carlos Mena, Deborah York. Her International festival appearances include Russian "December nights", "Moscow Forum", J. S. Bach Festival in Tver, Festivals in Potsdam, Utrecht, Premio Bonporti Festival, J. S. Bach Chamber Music Festival in Riga. At present Olga Filippova teaches harpsichord and historical chamber ensemble at the Moscow Tchaikovsky Conservatory's Department of historical and contemporary performance, and also has a position of the founder and artistic director of the International "Antiquarium" Music Festival in Moscow.

 

Christoph Urbanetz, Viola da Gamba

Christoph Urbanetz studierte bei Lorenz Duftschmid an der Musikuniversität in Graz, bei Paolo Pandolfo an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel - wo er 2004 sein Diplom mit Auszeichnung abschloss - sowie bei Vittorio Ghielmi am Conservatorio de la Svizzera Italiana in Lugano. Von 2001 bis 2003 besuchte er Meisterklassen bei Jordi Savall in Barcelona. 2006 gewann Christoph Urbanetz beim 3.Internationalen Bach-Abel Wettbewerb in Köthen den Sonderpreis für die beste Bach Interpretation sowie den 2.Preis. 2007 erspielte er sich beim Internationalen Wettbewerb für Viola da gamba in Sevilla den 1.Preis.
Christoph Urbanetz tritt als Solist (Recitals u.a. bei den Festwochen für Alte Musik Innsbruck 2009, Resonanzen 2009, Forum Alte Musik Zürich 2008, Teatro al Verme Mailand 2008) sowie als Kammermusiker mit Ensembles wie Clemencic Consort, Il Suonar Parlante, Labyrinto u.a. auf. Außerdem arbeitet er mit dem italienischen Popsänger Vinicio Capossela und dem Cellisten Mario Brunello zusammen. Zahlreiche Auftritte im Rundfunk, CD-Aufnahmen und TV. 2009 erschien seine CD „The Forqueray Family“ bei Brilliant Classics.
Seit 2008 unterrichtet Christoph Urbanetz Viola da gamba an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.

 

 


03. Mai 2011 - Franz Zamazal - Kultur

Preisträger-Konzert: Aus dem Archivdunkel

Barocke Kammermusik: Preisträger-Konzert des „2. Internationalen H. I. F. Biber-Wettbewerbs“, Sommerrefektorium des Stiftes St. Florian, 1. Mai

Die Konzertreihe „Fiori Musicali“ in St. Florian widmet sich seit Jahren barocken Kostbarkeiten. Naheliegend war es, einen Wettbewerb einzurichten, um auch innovative Interpretationen von Barockmusik und „neue“, das heißt jetzt vergessene, Kompositionen kennen zu lernen.

Am Wettbewerb, benannt nach dem bedeutenden österreichischen Geiger und Komponisten H. I. F. Biber (1644 – 1704), nahmen vom 28. April bis 1. Mai insgesamt 75 Musiker in 27 Gruppen aus 15 Ländern teil. Sie zeigten ein ausnehmend hohes künstlerisches Niveau, wie die achtköpfige Jury feststellte. Vier mit Preisen bedachte Ensembles gestalteten das Abschlusskonzert mit Werken von acht Komponisten, von denen nur Biber ein wenig bekannt ist. Die übrigen Namen liefern gerade einmal Lexikonartikel. 

Den ersten Preis „für die höchste Punktebewertung“ erhielt das „Schwanthaler Trompeten Consort der Linzer Bruckner-Uni“, welches auf acht alten Instrumenten eine antike Seeschlacht mit schmetternden Kaskaden vorführte.

Der aus Linz stammende, europaweit tätige, junge Tenor Markus Miesenberger, auch durch Mitwirken bei Oratorien-Aufführungen bekannt, fand interessante Noten und konnte bei deren Aufführung mit seinem klaren und raumfüllenden Organ richtig „aufdrehen“ und Koloraturen loslassen, wie es seinerzeit auch außerhalb der Oper üblich war (Zweiter Preis). Beim „Antiquarium Ensemble“ aus Russland widmete sich die Geigerin dem Hexenmeister Biber mit sehr lebendigem und hochvirtuosen Spiel, denn das Barock hat sie in den Fingern und im Herzen. Eine eigenwillige, witzige Sonate war auch gut zum Schmunzeln (Dritter Preis, geteilt).

Der Gambist Christoph Urbanetz gehört mit seinem Können zur Top-Klasse seines Faches und schenkte ausgesprochenen Raritäten ein überzeugendes Profil (Dritter Preis, geteilt). 
Es war ein aufschlussreicher und abwechslungsreicher Abend, derGusto auf weitere Entdeckungen macht.
Fortsetzung des Wettbewerbs im Jahr 2013.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,612476


NEUES VOLKSBLATT, Mittwoch 4. Mai 2011.
Hohes musIkalisches Niveau bewiesen 75 junge, aufstrebende Musiker aus 15 Ländern beim 2. "Internationalen Heinrich Ignaz Franz Biber"-Wettbewerb im Augustiner Chorherrenstift St. Florian. Sie präsentierten ihre 20-minütigen Darbietungen einer internationalen Jury. Die Gewinner überzeugten auch beim Preisträgerkonzert am 1. Mai im Rahmen der Konzertreihe "Fiori Musicali": Das Schwanthaler Trompeten Consort der Einzer Bruckner-Uni erzielte dabei den Preis für die höchste Punktewertung. Weitere Preisträger: das russische Antiquarium Ensemble, bestehend aus Maria Grokhotova (Violine) und Olga Filippova (Cembalo); der OÖ. Tenor Markus Miesenberger (Preis für Neuentdeckungen und innovative Interpretation von Barockmusik); und der Wiener Christoph Urbanetz (Viola da Gamba, Preis für die Förderung österreichischer Barockmusik - alle im Bild von links. Ganz links: St. Florians Bürgermeister Robert Zeitlinger).

 

Preisträger bei "Fiori Musicali"
Kronenzeitung 04.05.2011
Die Reihe "Fiori Musicali" wurde in St. Florian mit dem Preisträgerkonzert des Heinrich-Ignaz-Franz-Biber-Wettbewerbes eröffnet. Das Schwanthaler Trompeten Consort wurde mit dem Preis für die höchste Punktebewertung ausgezeichnet und ließ seine Trompeten bei einer "Seeschlacht" von Ferdinand Danninger glanzvoll erschallen. Mit Fingerfertigkeit spielte Christoph Urbanetz auf der Viola da Gamba Sonaten von Schenck und Lidl. Das russische Antiquarium Ensemble verblüffte mit atemberaubender Technik bei BiberSonaten. Beide wurden für die Förderung österreichischer Barockmusik ausgezeichnet. Kehlkopfakrobatik vollführte Preisträger Markus Miesenberger bei Arien und Kantilenen. FH

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