Samstag 5. Mai 2012, 19.00 Uhr
Gewinner des H.I.F. Biber Preises 2011 
"Schwanthaler Trompeten Consort"


Die Trompete galt in der Barockzeit als Symbol Gottes und auch der weltlichen Herrscher. Jeder Potentat versuchte seine Macht durch eine möglichst große Anzahl an so genannten "Feldtrompetern" zu repräsentieren. Beim Erscheinen der Majestäten hatten diese Trompeter möglichst festliche und grandiose "Aufzüge" zu blasen. Dieses Musizieren kann man in unseren Tagen kaum hören, da sich fast nie mehr als 4 Trompeter zusammen finden. Das Schwanthaler Trompetenconsort konnte mit seinen 10 Musikern alle 75 Teilnehmer des "H.I.F. Biber-Wettbewerbes 2011" weit hinter sich lassen.
Ihr prächtiges Musizieren faszinierte nicht nur die gestrenge Jury! Im Programm wird beispielsweise eine Seeschlacht musikalisch dargestellt, ebenso erklingen virtuose Trompetensoli in der "Clarinlage". Diese höchsten Töne der Trompete waren nur wenigen "Kunsttrompetern" vorbehalten, die zu den bestbezahltesten Musikern der Barockzeit gehörten. Als besondere Überaschung treten zwei Chalumeaux mit ihrem weichen sinnlichen Timbre in einen Widerstreut mit den königlichen Bläsern.
Solche Klänge werden Sie nicht so schnell vergessen!


PROGRAMM

IMPROVISATION
Einzugsmusik nach alter Tradition der Hoftrompeterkorps
Nach einer Anleitung von C. Bendinelli (1542 – 1617)) Hoftrompeter in Wien von 1567 - 1580

J. G. REICHE (1667 – 1734)
Fanfare für Solotrompete um 1720
Trompeter von J. S. Bach in Leipzig

G. FANTINI (1600 – 1675)
Sonate Nr. 3, detta del Niccolini

R. WEICHLEIN (1652 – 1706)
3 Duette, Der Halter, Der Gu gu, Gute Nacht (1695)

A. D. PHILIDOR (1652 – 1730)
Marsch für Pauke Solo

ANONYMUS
Sonate á 5 Clarini in C-Dur
Kremsier (1670)

J. STARZER (1728 – 1787)
Musica da Cammera moltò particulara für 5 Clarini, 2  Chalumeaux und 4 Pauken

F. DONNINGER (1716 -1781)
Aufzüge einer musikalischen Seeschlacht 
 

PAUSE

G. FANTINI
Sonate Nr. 8, detta del Nero

G. FANTINI
Sonata a due trombe, detta del Gucciardini

W. A. MOZART (1756 – 1791)
Divertimento für 5 Clarini, 2 Chalumeaux und 4 Pauken KV 188

A. SALIERI (1750 – 1825)
2 Aufzüge für 8 Trompeten in 2 Chören

H. I. F. BIBER (1644 – 1704)
Sonata S. Polycarpi á 9

 

Trompeten: Franz Landlinger, Bernhard Bär, Bernhard Mühringer, Martin Mühringer,
Martin Weichselbaumer, Clemens Geißelbrecht, Martin Köberl, Christroph Huber
Chalumeaux: Ernst Schlader, Markus Springer
Posaune: Bernhard Kastler
Pauke: Alex Georgiev
Orgel: Sabine Schwarz


Präsentiert von


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Schwanthaler Trompeten Consort

Gegründet wurde das Schwanthaler Trompetenconsort im Jahr 2000 unter dem Aspekt, der Musik an fürstlichen Höfen vom 16. – 18. Jahrhundert eine Renaissance erleben zu lassen.
Das Ensemble besteht – wie in damaligen Hofkapellen üblich – je nach Programm, aus bis zu 8 Trompeten und einer Pauke, bei Konzerten auch mit Orgel, Pauke und Posaune.

Derartige Trompetenkorps traten bei vielen Festlichkeiten vor allem am Hofe in Wien (bis zu 24 Trompeter) und anderen höfischen Metropolen Europas auf und repräsentierten – je nach Größe – die Macht des Herrschers.

Gespielt wurde Tafelmusik, bei Rossballetten und sonstigen Festen und Prozessionen.
Das Schwanthaler Trompetenconsort spielt ausschließlich auf historischen Barocktrompeten und lässt so deren besonders festlichen Klang wieder auferstehen.

 

 

OÖ NACHRICHTEN: 07. Mai 2012

Eine Zeitreise ins Barock

Von Franz Zamazal

Im Bereich der Alten Musik finden sich immer noch Marktlücken, die neben Mainstream viel Interessantes und Wertvolles vermitteln. Einem solchen Bereich hat sich das „Schwanthaler Trompeten Consort“ verschrieben.

Es wurde 2000 hauptsächlich aus Absolventen der Bruckner-Uni gegründet, die sich dem Spiel auf der historischen Barocktrompete widmen. Das Ensemble umfasst zehn Trompeter, zwei Musiker für das Chalumeau und dazu je nach Erfordernissen eine alte, schlank klingende Posaune, Pauken und eine kleine Orgel. Die Qualitäten der Musiker – beim H.I.F.-Biber-Wettbewerb 2011 in St. Florian erzielten sie die höchste Punkteanzahl – ermöglichten recht vielfältige Formationen vom Solo bis zum vollen Bläsersatz.

Aus dem Programm: Der gebürtige Linzer Romanus Weichlein (1652–1706) war mit lautmalerischen Sätzen vertreten. Von Mozart war ein melodisches Divertimento in original opulentem Bläsersatz (KV 188) zu hören. Ferdinand Donninger (1716–1781) versuchte mit instrumentalem Großaufgebot „Aufzüge einer musikalischen Seeschlacht“ mittels martialischer Klänge zu vermitteln. Der Abend war vergnüglich, abwechslungsreich und auch aufschlussreich mit überraschenden gestalterischen Wendungen, auf hohem musikalischen Niveau in umsichtig disponiertem Zusammenklang.

„Fiori Musicali“: Schwanthaler Trompeten Consort, St. Florian, 5. 5.
OÖN-Bewertung: sechs von sechs Sterne

 

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