Sonntag 3. Mai 2015, 19.00 Uhr
IV. Internationaler H.I.F. Biber Wettbewerb
„PREISTRÄGERKONZERT“


Die Juri

Hélène Schmitt (Paris/Boulogne-Billancourt)
Krijn Koetsveld (Dirigent, Cembalist und künstlerischer Leiter vom Ensemble New Bach Ensemble
und vom "van Wassenaer competition")
Andrea Braun (Sonus-Agentur für Alte Musik/Deutschland)
Richard Lorber (Redakteur für Alte Musik WDR/Köln)
Andreas Grabner (Redaktion Musik, BR-Klassik, Bayerischer Rundfunk)
Herbert Seifert (Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien)
Gunar Letzbor (Leiter von Ars Antiqua Austria)
Peter Reichelt (Dramaturg am Wiener Konzerthaus & Programmverantwortlicher der Resonanzen)

hat folgende Preisträger aus 68 teilnehmenden Musikern, durchwegs mit ausnehmend hohem musikalischem Niveau, ausgewählt:

 

K O N Z E R T P R O G R A M M

Leopold Nicolaus (Violine)
Christoper Berensen (Cembalo, Orgel)

Preisträger des WDR-Preises

Johann Baal
Sonata a Violino Solo/ 1677

Ignazio Albertini
Sonata Terza a Violino solo/ 1692

* * *

Claudia Molon (Blockflöte)
Reinhard Führer (Cembalo)

Preisträgerin Romanus Weichlein Preis für die Förderung österreichischer Barockmusik

Johann Heinrich Schmelzer (1620-1680)
Ciaccona, Sarabanda variata

Antonio Caldara (1670-1736)
aus 16 Sonaten für Violoncello und B.C.,
Sonata III in G-Dur (orig. B-Dur)
Aria andante-Allegro assai

* * * PAUSE * * *

Ensemble Zeitgeist
Klaus Haidl – Archiliuto/Barockgitarre
Magdalena Kelz – Barockcello
Johanna Kargl – Barockvioline
Barbara Danzer – Barockvioline

Preisträger Franz Joseph Aumann Preis für Neuentdeckungen und innovative Interpretation von Barockmusik

Andrea Falconieri
Battalla

Antonio Bertali
1000 Gulden Sonate

Giovanni Battista Buonamente
Sinfonia Prima
Sinfonia Sesta
Galgiarda

* * *

Ensemble Prisma
Elisabeth Champollion – Blockflöte
Franciska Anna Hajdu – Violine
Dávid Budai – Viola da Gamba
Alon Sariel – Laute

Preisträger H.I.F. Biber Preis für die höchste Punktewertung

Giovanni Valentini (ca. 1582–1642)
Sonata „enharmonica“
(MS. ca. 1620, Manuscripta Musica Varia, Ratsbücherei Lüneburg)

„Battista“ (17th century)
Sonata a due canti (Codex Düben, University of Uppsala)

Antonio Bertali (1605–1669)
Sonata X (Prothimia Suavissima, Wien 1672)

Biagio Marini (1594–1663):
Sonata sopra fuggi dolente
(Sonate da chiesa e da camera per ogni sorte d'stromento op. XXII, Venetia 1655)

 

 

Anschließend Preisverleihung

 

 

Leopold Nicolaus (Violine)

Ich wurde am 01.12.1994 in Berlin geboren. Meinen ersten Geigenunterricht erhielt ich im Jahr 2002.
Ab 2005 besuchte ich das musikbetonte G.F.Händel Gymnasium in Berlin und wechselte ab 2008 für ein Jahr in das Weimarer Spezial Musikgymnasium „Schloß Belvedere“.
Von 2010 bis 2012 erhielt ich Privatunterricht bei Dragan Radosavievic, der Lehraufträge an der Universität der Künste (UDK) und HFM "Hanns Eisler" in Berlin hat. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Unterricht auf der modernen Geige. 2012 jedoch wechselte ich zur Barockgeige und erhielt Privatunterricht bei Midori Seiler. Seit SS 2013 Studiere ich Barockgeige in der HfM „Franz Liszt“ in Weimar und hatte unter anderem, neben Midori Seiler, Unterricht bei Nadja Zwiener, Stefan Mai, Olaf Reimers und Dr. Karsten Erik Ose. Außerdem nahm ich an Meisterkursen von Midori Seiler, Sergio Azzolini, Stanley Ritchi, Alessandro Ciccolini, Jaap Ter Linden sowie Jordi Savall teil.
Orchestererfahrung sammelte ich bisher beim „Chemnitzer Barockorchester“, der „Hofakademie Schloß Schwetzingen“, der „Hofmusik Weimar“, sowie der „Mitteldeutschen Barock-Compagney“. Seit 2014 bin ich Konzertmeister des Weimarer Ensembles "Viel Lärm Um Nichts"
Im August 2014 gewann ich mit dem von mir mitgeründeten Ensemble „Tempora Felicia“ beim „Biagio Marini Wettbewerb“ den 2.Preis und den Publikumspreis.

 

Claudia Molon (Blockflöte)

Claudia Molon ist seit ihrer frühen Kindheit in engem Kontakt mit der Musik. Im jungen Alter erhielt sie Instrumentalunterricht in Blockflöte, klassischer Gitarre und Klavier. Zahlreiche Auszeichnungen am österreichischen Jugenwettbewerb „Prima la Musica“ bestätigen ihr Talent und ihre Musikalität. Claudia führt ihre künstlerische Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort, wo sie seit Oktober 2010 Konzertfach Blockflöte bei Univ. Prof. Carsten Eckert und IGP Gitarre Klassik bei o.Univ.-Prof. Melitta Heinzmann studiert. Im März 2014 erhielt sie beim Blockflötenwettbewerb in Nordhorn den 3. Preis. Sie ist ein Mitglied des Blockflötenensembles Ancor.

 

Ensemble Zeitgeist
Klaus Haidl – Archiliuto/Barockgitarre, Magdalena Kelz – Barockcello, Johanna Kargl – Barockvioline, Barbara Danzer – Barockvioline

"Zeitgeist ist die Denk- und Fühlweise eines Zeitalters. Der Begriff bezeichnet die Eigenart
einer bestimmten Epoche beziehungsweise den Versuch, uns diese zu
vergegenwärtigen."

Die MusikerInnen des Alte-Musik-Ensembles zeitgeist widmen sich derzeit speziell der
Erforschung und Aufführung der österreichischen Barockmusik; ein sehr breites,
spannendes und auch noch sehr unerhörtes Feld der österreichischen Musiktradition.
„Die Stücke, teilweise arrangiert vom Herrn im Ensemble, zeigten glänzend aufeinander
abgestimmte, einfühlsame Virtuosen
]...[
die Schönheit der historischen Instrumente trat besonders zutage.
Begeisterter Applaus belohnte die jungen Künstler, von denen wir unbedingt mehr hören
wollen!“

aus "der neue Merker 10/2013"

 

 

Ensemble Prisma
Elisabeth Champollion – Blockflöte, Franciska Anna Hajdu – Violine, Dávid Budai – Viola da Gamba,
Alon Sariel – Laute

Chromae – Farben des Barock
(altgriechisch/ancient Greek χρῶμα chrṓma Farbe/colour)

Chromatik: Die „Umfärbung“ von Tönen durch Erhöhung oder Erniedrigung ist in der
Barockmusik nicht nur ein Klangspiel, sondern auch ein starkes Mittel zur Steigerung der
Ausdruckskraft. Der chromatische Quartfall etwa drückt extreme Traurigkeit und Schmerz
aus, die aufwärts strebende Variante trägt Hoffnung und Zuversicht in sich. Musiker des 17.
Jahrhunderts schöpften aus der reichhaltigen Farbpalette der Chromatik und malten
zuweilen mit enharmonischem Pinsel, um Klangbilder von großer Expressivität zu schaffen.
Unsere Suche nach besonders farbenreicher Musik – harmonisch, rhythmisch und
melodisch – führte uns nach Italien (Marini, Turini, Cima), Österreich (Valentini, Bertali,
Young) und Polen (Jarzębski).

Chromaticism – the coloration of notes by adding accidentals is not only a play with sound
but also a means to increase expressiveness. For example, the chromatic fall of a fourth
expresses extreme sadness and pain, while the upward chromatic version of the same
interval carries hope and confidence. Musicians of the 17th century used the rich colour
palette of chromaticism and enharmonic sounds to create music of great expressivity. Our
quest for particularly colourful music (harmonically, rhythmically and melodically) brought
us to Italy (Marini, Turini, Cima), Austria (Valentini, Bertali, Young) and Poland
(Jarzębski).

Biographien:

Elisabeth Champollion studierte Blockflöte in Bremen und Lyon und gastiert bei Festivals
und Konzertreihen wie dem MRD Musiksommer, dem Musikfest Bremen, dem Taiwan
International Recorder Festival, Barock Mürz (A), Musica Antica Urbino (I) und dem
Premiere Performances Festival in Hongkong. Sie ist 1. Preisträgerin des Wettbewerbs für
Blockflöte Solo in Nordhorn (2014) und Stipendiatin des Deutschen Musikrats.

Franciska Anna Hajdu kommt aus Ungarn und nahm nach ihrem Geigenstudium am Varga
Tibor Musikinstitut ein Studium der Barockvioline an der Hochschule für Künste Bremen
auf. Sie spielte bereits auf deutschen und internationalen Bühnen mit Alte-Musik-
Spezialisten wie La dolcezza, dem Ensemble Weser-Renaissance und Concerto Palatino.
Seit 2014 ist sie Stipendiatin der Tesdorpf'schen gemeinnützigen Stiftung.

Alon Sariel, Dirigent, Mandolinist und Lautenist, wurde in Jerusalem, Brüssel und
Hannover ausgebildet. Er hatte Auftritte beim Salzburg Festival, Lucerne Festival, Festival
de Musique de Menton, in der Royal Albert Hall, der Mailänder Scala, im Wiener
Musikverein, in der Kölner Philharmonie und der Leiszhalle in Hamburg. Alon Sariel ist
Mitglied des West-Eastern Divan (Daniel Barenboim). Aufnahmen sind u.a. bei Naxos,
Orlando und Albany Records erschienen.

Dávid Budai, geboren in Budapest, nahm zunächst Violinunterricht und wechselte dann zur
Viola da Gamba. Während seines Gambenstudiums in Leipzig entdeckte er sein Interesse an
historischer Improvisation durch Teilnahme an Kurse Martin Erhardts. Seit 2012 studiert er
an der Hochschule für Künste Bremen bei Hille Perl. Er tritt als Kammermusiker und Solist
mit Ensembles wie Weser Renaissance, Bremer Barock Consort, Resonantia Leipzig und
dem Michaelis Consort auf. Zudem unterrichtet er regelmäßig Viola da Gamba und
Improvisation.