Samstag 7. Mai 2016, 19.00 Uhr
„Zwei Wunderkinder & Zwei Genies - Mozart & Pergolesi”

Im Schatten der katholischen Kirche wuchsen zwei Knaben auf, wurden zu Meistern ihres Faches, bevor sie die Musikwelt auf ihre ganz persönliche Weise revolutionierten. Neapel und Salzburg, soweit sie auch geographisch getrennt sind, durch die Kultur des Katholizismus waren sie in der Barockzeit verbunden. Arien & Konzerte von Mozart und Pergolesi!



PROGRAMM

W.A. Mozart
Klavierkonzert in D Dur KV 107 No.1
Allegro-Andante-Tempo di Menuetto

W.A. Mozart
Violinkonzert A-Dur KV 219 (Fassung für Streicher)
Allegro aperto-Adagio-Tempo di Menuetto

* * *

A. Vivaldi: aus dem „Nisi Dominus“
Nisi Dominus, Vanum est vobis, Surgite, Cum dederit

G.B.Pergolesi
Stabat Mater
DUETT. Stabat mater dolorosa. Stand die Mutter schmerzversunken
ARIE. Cujus animam gementem. Heiße Qual, die sie verzehrte
DUETT. O quam tristis et afflicta. O wie hilflos, wie voll Schmerzen
ARIE. Quae morcebat et dalebat. Wie sie um ihn leidvoll zagte
DUETT. Quis est homo. Wer sieht fühllos
ARIE. Vidit suum dulcem natum. Sieht die bittre Pein ihn leiden
ARIE. Pia mater fons amoris. Fromme Mutter, Quell der Gnaden
DUETT. Fac ut ardeat cor meum. Will mit heisser Inbrunst Flamme
DUETT. Sancta mater istud agas. Heil’ge Mutter, laß am Fuße
ARIE. Fac ut portem Christi mortem. Will nicht zagen mitzutragen
DUETT. Inflammatus et accensus. Frei von Sünden, frei von Fehle
DUETT. Quando corpus morietur. Muß des Menschen leib einst sterben


Alois Mühlbacher - Altus
St. Florianer Sängerknaben - Soprane, Leitung: Franz Farnberger
Erich Traxler - Orgelsolo
Ars Antiqua Austria, Leitung&Solist: Gunar Letzbor
Fritz Kircher - Violine 1
Barbara Konrad - Violine 2
Markus Miesenberger - Viola
Jan Krigovsky - Violone 8'
Erich Traxler - Orgel


Änderungen vorbehalten


Zurück


Alois Mühlbacher




Alois Mühlbacher,

geb. 1995 in Hinterstoder ist seit 2005 Mitglied des Chores. Er unternahm mit dem Chor Konzertreisen u. a. in die USA, nach Mexiko, Griechenland, China, Israel, Italien, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Russland.

Solistische Auftritte u. a. bei den Wiener Festwochen (Jakob Lenz), bei Fiori Musicali (zusammen mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria), Bernsteins Mass (Salzburg), Chichester Psalms (Linz, Dresden), beim Festival 4020 (Brucknerhaus Linz), bei der Kinderklangwolke 2009 (mit Konstantin Wecker) und bei einer Aufführung der Schubert Es-Dur Messe unter Franz Welser-Möst. Er war Erster Knabe in Mozarts Zauberflöte in Luxemburg, im Theater an der Wien, in Salzburg und in Aix en Provence (Dirigent: René Jacobs, unter dessen Leitung auch CD-Aufnahme und Konzerte in Berlin und Paris). Im Mai 2010 sang er den Yniold in Tokio unter der Leitung von Christian Arming (New Japan Philharmonic), an der Wiener Staatsoper sang er im Juni 2010 den Jungen Hirten (Tannhäuser) unter der Leitung von Franz Welser-Möst und im November 2010 den Oberto (Alcina) unter der Leitung von Marc Minkowski.

Zahlreiche Hauptrollen in Eigenproduktionen der Sängerknaben (u. a. Pamina und Königin der Nacht in der Zauberflöte XXS und Rosalinde in der Fledermaus XXS). Solist bei CD- und Fernsehaufnahmen der St. Florianer Sängerknaben.

St. Florianer SÄNGERKNABEN, Leitung: Franz Farnberger

Der seit 1071 bestehende Knabenchor, dem auch Anton Bruckner angehörte und zu dessen Kernaufgaben seit Jahrhunderten die Gestaltung der Kirchenmusik in St. Florian gehört, konzertiert heute in der ganzen Welt.
Die Gestaltung der Kirchenmusik gehört heute nach wie vor zu den Kernaufgaben der Sängerknaben. Darüber hinaus konzertieren sie aber als musikalische Botschafter Österreichs in der ganzen Welt. Der Chor hat in den letzten 10 Jahren sämtliche Erdteile bereist, bei bedeutenden Musikfestspielen (u. a. Salzburger Festspiele, Wiener Festwochen, Festival d’Aix en Provence) mitgewirkt und arbeitet immer wieder mit den berühmtesten Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker, Cleveland Orchestra,…) und Dirigenten zusammen.

Die reichhaltige Diskographie der St. Florianer Sängerknaben umfasst nicht nur traditionelle österreichische Musik, Volks- und Weihnachtslieder, sondern auch Aufnahmen Alter Musik, hauptsächlich in Zusammenarbeit mit Ars Antiqua Austria unter Gunar Letzbor.

Künstlerischer Leiter ist seit dem Jahr 1983 Franz Farnberger, der nach seinen Studien in Wien acht Jahre lang als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben tätig war und der auch an der Anton Bruckner Universität unterrichtet.

 

Erich Traxler

Erich Traxler studierte Orgel, Cembalo und Klavier am Brucknerkonservatorium Linz und an der Universität für Musik un darstellende Kunst Wien u.a. bei Michael Radulescu, August Humer, Wolfgang Glüxam, Gordon Murray und Brett Leighton. Diplome mit Auszeichnung, Würdigungspreis der Musikuniversität Wien. Postgraduales Studium an der Schola Cantorum Basiliensis; Orgel bei Andrea Marcon, Wolfgang Zerer und Jean-Claude Zehnder, sowie Cembalo und Generalbass bei Jesper Christensen. Meisterkurse bei Ton Koopman und Bernhard Haas. 1. Preise bei internationalen Wettbewerben für Orgel (Goldrain/I 2003, Bochum/ D 2005). Zahlreiche Konzerte führten Erich Traxler in die meisten Länder Europas sowie in die USA, Südamerika, Südafrika, Korea und Japan. Er tritt sowohl als Solist auf Cembalo und Orgel auf als auch als Kammermusiker mit verschiedenen Formationen (Venice Baroque Orchester, Bach Consort Wien, Ensemble saitsiing und musica novantica vienna). Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen (ORF, Gramola, WDR, OÖ. Orgellandschaft) dokumentieren seine Tätigkeit. Lehraufträge für Cembalo und Generalbass an der Konservatorium Wien Privatuniversität und der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, sowie Unterrichtstätigkeit bei Meisterkursen (Musikhochschule Belgrad; Notre Dame University, USA; Universität Stellenbosch, Südafrika).

ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
Ensemble für neue Barockmusik

Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA – neben zahlreichen Konzertauftritten – ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von Weichlein, Biber, Conti, Viviani, Radolt, Mealli, Arnold, Caldara, Bononcini, Bertali, Aufschnaiter, Vilsmayr, Vejvanovsky, Schmelzer, Muffat und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.

Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.

Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion) , zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées de Nantes, Musée d’Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, Vlandern Festival, Festival Bach de Lausanne, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.

Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit „Diapason d'or“ ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen „Cannes Classical Award“ für seine Einspielung der „Capricci Armonici“ von G.B.Viviani verliehen.


09. Mai 2016 - 00:04 Uhr // Kultur
"Fiori Musicali": Die hohe Kunst der Improvisation

Am Samstag fand im Stift St. Florian ein Konzert von Ars Antiqua Austria aus der «Fiori Musicali»- Reihe statt.

Manchmal spielen äußere Umstände einen Streich, und somit musste vieles, was man vorhatte, geändert werden. Zwei der drei Solisten fielen krankheitshalber aus und so konnte Giovanni Battista Pergolesis Stabat Mater nur in sehr erfinderisch umgestalteter und verkürzter Form erklingen. Fabian Winkelmaier stellte sich mutig für seine erkrankten Kollegen auf die Bühne und sang die Duette gekonnt im Wechselspiel mit der Violine und gestaltete die Arien "Cuius animam gementem" und "Vidit suum dulcem natum" beachtlich musikalisch, auch stimmlich überzeugend, speziell beim "Fac ut ardeat".

Interessante Facetten

Als Entschädigung für den verkürzten 2. Teil spielte Gunar Letzbor als "Notfallprogramm" das B-Dur- Violinkonzert von Pergolesi – ein feines Werk, das von Ars Antiqua Austria ebenso fein beseelt wurde. Im ersten Teil stand Mozart im Mittelpunkt und zwar mit dem ersten der drei Klavierkonzerte aus KV 107. Erich Traxler war dabei der stilsichere und virtuos flexible Solist am Cembalo. 1775 entstand das letzte der Violinkonzerte, das A Dur- Konzert KV 219, das an diesem Abend ohne Bläser, nur von einem Streichquartett und Cembalo begleitet, erklang und dabei interessante Facetten offenlegte. Speziell die eigenwilligen thematischen Einfälle und die gekonnte formale Anlage erschienen in dieser kammermusikalischen Form bestechend. Insgesamt ein leicht improvisiertes Konzert, das aber so durchaus als der Zeit entsprechend angesehen werden kann und in seiner Qualität nichts vermissen ließ. (wruss)

Fiori Musicali: Ars Antiqua Austria, Stift St. Florian, 7.5.
Quelle: nachrichten.at
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Fiori-Musicali-Die-hohe-Kunst-der-Improvisation;art16,2227123

 

Zurück

TOP

Wenn Sie die Seite nicht vollständig sehen, klicken Sie bitte hier.